22.04.2015
Den Kapitän verloren, das Spiel gewonnen!

Ein Lokalderby ist immer was besonderes, egal in welcher Sportart. So hat auch das Herren-Oberliga Spiel zwischen dem OTV und der TG 81 seinen Reiz. Nach einer überragenden Vorstellung im Hinspiel, wo man in Düsseldorf mit 16 Punkten Unterschied gewann, waren die Voraussetzungen diesmal nicht ganz so rosig.

Mark Lakshman ist schon länger verletzt und wird in dieser Saison nicht mehr auflaufen können. Dazu gesellte sich noch Nils Müller, der sich an der Schulter verletzt hat. Und Kosta, der im Hinspiel eine Gala-Vorstellung ablieferte, ist ja auch seit Dezember nicht mehr dabei.

Somit fehlten im Vergleich zum Hinspiel 3 Spieler, die in dem Spiel enorm wichtig waren..

Zusätzlich fehlte Osaro krankheitsbedingt, sowie Ole vaterschaftsbedingt. Nur 10 Spieler zogen die weißen Heimtrikots an, und davon wurden lediglich 8 eingesetzt.

Das erste Viertel war traumhaft gut, offensiv lief sehr viel zusammen und hilfreich war auch, dass alle Dreierversuche der Gäste daneben gingen. 27-12 als Viertelergebnis gegen TG erlebt man nicht alle Tage. Der Trainer warnte sein Team, dass es nicht so weiter gehen würde, da die Düsseldorfer einfach zu gut sind, um es dabei zu belassen.

Und so gut wie das erste Viertel war, so schlecht war das zweite. Bis auf zwei Punkte war unser Vorsprung futsch, 38-36 zur Pause. Diese kleine Führung stimmte uns noch ein wenig zufrieden, weil man das nicht erwarten durfte, nach so einem schlechten Viertel. Dirk schaffte 9 unserer 11 Punkte, sonst wäre es noch schlimmer ausgegangen.

Der OTV und das schlechte 3. Viertel? Not today!

Die Einstellung stimmte wieder, es gab weniger Ballverluste und die gegnerischen Werfer wurden besser verteidigt. So ging dieser Abschnitt knapp mit 20-17 an uns, es ergab sich einen 5 Punkte Vorsprung: 58-53.

Inzwischen hatte sich am Ende des 3. Viertels eine sehr unschöne Szene abgespielt.

Ein Gegenspieler zog von der linker Seite zum Korb, wo Niklas in der Help-Defense Position bezogen hatte. Dieser Gegner zog mit hohem Knie in Niks Magen herein, und als ob das nicht genug war, schlug er mit seinem Ellenbogen auf Niklas’ Schläfe. Niklas ging gestreckt, blutend und mit einem tiefen Riss musste er sich Richtung Krankenhaus begeben. Wenn Frust über Vernunft siegt, ergeben sich eben solche Sachen.

(Persönliche Note vom Trainer: was mich am meisten gestört hat ist, dass niemand der TG sich nach dem Spiel entschuldigt hat oder mal gute Besserung, alles Gute gewünscht hat!)

Somit war klar, wir mussten dieses Spiel für unseren Kapitän gewinnen: jetzt erst recht!

Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch gingen wir den „Streit“ an. Sechs Punkte in Folge von Pascal, Julez und Dirk und unsere Führung war zweistellig: 64-53! In der 37. Minute traf TG einen Dreier zum 70-60. Komplett „leergespielt“ musste Julez raus, und wir mussten wieder „klein“ spielen. In einer Auszeit warnte der Trainer vor den „stop-the-clock“-Fouls, die tatsächlich auch kamen. Phil, der sowieso ein überragendes Spiel ablieferte, blieb cool und gelassen und traf alle 6 seiner Freiwürfe! Letztendlich kam ein 79-66 Sieg heraus, zum zweiten Mal hat man den Tabellenzweiten und Lokalrivalen geschlagen!

Eine tolle Mannschaftsleistung, die auch zu der Frage führt: Warum nicht öfter so?

Rob Benjamins


 

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