08.02.2017
WU11 gewinnt Spitzenspiel in Sterkrade

Am Sonntag früh fuhr unsere wU11 zum Spitzenspiel nach Sterkrade. Die Ausgangslage war klar. Der OTV mit 10-0 Siegen Tabellenerster, Sterkrade mit 9-1 Siegen knapp dahinter. Sollte der OTV gewinnen, wäre das mehr als eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft.
 
Das Hinspiel in Osterath fiel mit 79-30 sehr deutlich aus. Das Ergebnis täuschte aber darüber hinweg, dass Sterkrade grundsätzlich über eine sehr starke Mannschaft verfügt, im Hinspiel aber sehr viele unglückliche Umstände (Verletzung, Foulprobleme) zusammen kamen und unsere Mädchen darüber hinaus einen außerordentlich guten Tag erwischt hatten.
Coach und Mannschaft waren also gewarnt, was sich bewahrheiten sollte.
 
Wie man es von zwei Spitzenmannschaften erwarten kann, ging es sofort los mit hohem Tempo und sehenswertem Basketball. Schnell zeigte sich, dass Sterkrade hochmotiviert war, sich für die hohe Hinspielniederlage zu rehabilitieren. Dennoch gingen unsere Mädchen schnell in Führung und ließen über 40 Minuten keine einzige Führung des Gastgebers zu.
Leider ließen die OTV-Mädchen viele Fastbreaks, die sie bisher so ausgezeichnet gespielt hatten, durch leichte Fangfehler und Fehlwürfe aus. Daher entschloss man sich, die Fastbreaks etwas defensiver zu spielen und lieber auf sicheren Ballvortrag anstatt auf einen riskanten Pass zu setzen.
Mit einem knappen Vorsprung von 14-11 ging es dann in die erste Viertelpause.
 
Mit einem 8-0 Lauf direkt zum 2. Viertel schaffte der OTV die erste größere Führung (22-11). Danach verlief das Spiel wieder absolut ausgeglichen, wobei Sterkrade das flüssigere Spiel zeigte, während der OTV einerseits auf seine starke Defense, andererseits auf Janas Stärken setzte und diese immer wieder zum Korb penetrieren ließ. Folge der Taktik war, dass eine der beiden Sterkrader Centerinnen in der 14. Minute bereits ausgefoult war, was uns die Arbeit erleichterte.
Mit einer beruhigenden 34-19- Führung ging es in die Pause.
 
Da Jana aber ab der 15. Minute schon 3 Fouls hatte, musste sie sich in der Defense sehr zurückhalten. Das sorgte dann vor allem im 3. Viertel dafür, dass Janas Gegnerin richtig aufdrehen konnte. Sie wurde immer auf dem Highpost angespielt und nutzte ihren freien Raum zu 3 erfolgreichen Dreiern. Diese konterte Jana aber immer wieder durch gute Penetration zum Korb. Da ab der 28. Minute auch Janas Gegnerin wegen Foulproblemen nicht mehr intensiv verteidigen konnte, entwickelte sich zwischen beiden ein regelrechtes Duell. Dieses überstanden beide Spielerinnen gekonnt ohne weitere Fouls, Jana gewann den Vergleich letztlich knapp mit 33 zu 29 Punkten.
Dennoch ging das 3. Viertel mit 24-21 an Sterkrade.
 
Auch im letzten Viertel blieb das Spiel bis zur 34. Minute knapp (59-49), weil Sterkrade nie aufgab und der OTV im Angriff viel zu oft überhastet und unüberlegt abschloss, anstatt die Zeit von der Uhr zu nehmen. Erst in den letzten 5 Spielminuten zog der OTV dank der besseren Kondition gegen einen müden Gegner noch auf 73-54 davon.
 
Fazit: Ein ganz tolles Spiel zweier starker Mannschaften. Für den OTV war es extrem wichtig, nach 10 vermeintlich hohen Siegen ein Spiel zu haben, bei dem man richtig kämpfen und an seine Grenzen gehen musste. Das hat dem Team gut getan. Dass man dabei auch noch stolze 73 Punkte erzielte und 7 Spielerinnen treffen konnten (4 davon zweistellig – nach inoffizieller Zählung!), spricht für die Tiefe des Teams.
Auch die 54 Punkte auf Seiten der Gastgeber waren bemerkenswert. Insoweit waren beide Teams und Coaches Gewinner.
 
Leider gab es auch Verlierer. Diese befanden sich auf Seiten der Sterkrader Eltern. Das Beklatschen von Fehlversuchen bei Freiwürfen finde ich persönlich im Kinderbereich schon sehr grenzwertig, gleiches gilt für das laute Herbeirufen von himmlischem Beistand bei Würfen des gegnerischen Teams.
Ein absolutes No-Go war aber der tätliche Angriff eines offensichtlich in seinem Stolz verletzten Vaters auf den Schiedsrichter mitten auf dem Spielfeld. Hier hätte sich keiner beschweren können, wenn es zum Spielabbruch gekommen wäre, was nur durch die Besonnenheit der Schiedsrichter vermieden wurde. Diese setzten das Spiel nach einer kleinen Pause, in der beide Trainer die sichtlich verängstigten Mädchen beruhigt hatten, fort.
 
Solche Szenen voller Aggression und Gewalt haben im Basketball, wie auch in allen anderen Sportarten, nichts verloren.
 
Scorerline: 33-11-11-10-4-2-2-0-0-0-0
 
C. Grathes
 


 

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